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An meiner Pinnwand hängt ein älteres Foto. Unser Auto parkt dort vor einer Windmühle. Meine Frau sitzt auf der geöffneten Ladekante vor einem Picknicktisch und trinkt Kaffee. Eigentlich ist das kein besonders erwähnenswertes Bild. Es erinnert an eine Fahrt, die kein Ausflug war. Der Zufall hatte uns an dem Ort eine Pause machen lassen. Es war ein ungewöhnlich warmer Herbsttag und ein idyllischer Platz, hinter uns die Mühle, vor uns der Blick in ein weites Tal. Ein herrlicher Moment des Friedens und der Ruhe war uns gegönnt, ein unerwarteter Augenblick des Glücks. Da der Ort gar nicht so weit entfernt von uns liegt, sind wir noch öfter dort hin gefahren. Aber nie mehr war es so wie beim ersten Mal. Der Frieden und das Glück über den Augenblick war wie ein einmaliges Geschenk Gottes an uns.

Manchmal sehe ich auf das Bild, wenn ich arbeite oder wenn ich Stress habe. Und dann sagt es mir, dass Gott auch immer wieder anderes für mich bereithält. Ganz plötzlich und unerwartet leuchtet auf einmal sein Frieden auf und er schenkt meiner Seele einen Augenblick des Glücks. Auch wenn ich diese Glücksmomente nicht immer auf einem Bild festhalten kann, so sind sie doch festgehalten in meiner Erinnerung. Und immer wieder sagen sie mir, dass Gott bei mir ist und Gutes für mich bereithält, wahrscheinlich öfter, als ich es selbst bemerke. Vielleicht ist das sogar ein wenig die Kunst des Lebens, solche Glücksmomente zu erkennen und sich daran zu stärken. Und manchmal wünsche ich mir, dass meine Sinne dafür noch schärfer wären. Denn ich bin mir sicher, dass Gott uns viel mehr solcher Momente schenkt als wir es ahnen.

H. Wensch, Februar 2018

 

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