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Beim Starten meines Wagens bemerke ich, dass die Tankanzeige kurz vor rot steht. Bis zur nächsten Tankstelle wird es reichen, denke ich und fahre los. Doch bei der ist der Preis zu hoch, so fahre ich vorbei. Dann leuchtet das rote Licht der Tankanzeige auf. Doch auch an einer anderen Tankstelle fahre ich vorbei. Sie ist mir zu voll. Das Benzin wird schon noch weiter reichen. Mittlerweile beginnt die Tankanzeige bedrohlich zu blinken. Aber weit und breit ist keine Tankstelle mehr zu sehen und ich beginne langsam nervös zu werden und ärgere mich, dass ich so viele Gelegenheiten ausgelassen habe, um meinen Tank zu füllen.

Bei meiner Fahrt fand ich zum Glück doch noch zur rechten Zeit eine Tankstelle. Aber die Fahrt ist mir dann zu einem Bild für unser Leben geworden. Auch wenn wir auf unserem Lebensweg unterwegs sind, müssen wir auftanken. Aber trotzdem missachten wir leicht, dass unser Tank leer ist und unsere Kräfte nachlassen. Mögliche Tankstellen lassen wir aus. Das freundliche Lächeln, das man uns schenkt, wir sehen es oft nicht. Das freundliche Wort, das jemand zu uns spricht, wir nehmen es als selbstverständlich hin und haben wieder eine Gelegenheit zum Auftanken verpasst.

Gott, der Herr schenkt uns auf unserem Lebensweg so viele kleine Möglichkeiten zum Auftanken und zur Stärkung. Wenn wir sie nicht beachten, ist unser Tank schnell leer. Gehen wir aber mit offenen Sinnen durch unser Leben, dann werden wir Stärkung finden, vielleicht beim Anblick eines Schmetterlings, einer blühenden Blume oder bei einer freundlichen Umarmung. Ein kurzes Dankgebet ist dann wie ein Zeichen. ja, ich habe gesehen, was Gott mir damit schenkt. Ja, und ich habe aufgetankt und ich weiß, dass du es bist, o Herr, der mit mir geht und mich stärken will auf allen meinen Wegen.

H. Wensch, April 2018

 

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