Gestern Abend habe ich mir zum gefühlt tausendsten mal den Film „Das große Rennen rund um die Welt“ von Blake Edwards angesehen. Ein spannender Film, voller Humor und Klamauk mit Jack Lemon und Tony Curtis in den Hauptrollen. Der Film thematisiert anhand eines Autorennens den Wettkampf zwischen Gut und Böse.
Gut und Böse sind dabei in den Rollen der Hauptdarsteller bis zum Klischee ausgereizt. Das geht bis hin zur Farbe ihrer Kleidung und zu der Farbe der Automobile, die sie fahren. Der Gute ist immer in Weiß gekleidet, sein Fahrzeug ist bis hin zu den Reifen weiß. Die Farbe des Bösen ist bei Kleidung und Auto schwarz, sodass man als Zuschauer schon rein optisch weiß, auf wessen Seite man gerne stehen möchte. Nach meinem unbeschwerten Filmabend dachte ich, wie schön es wäre, wenn man immer so leicht wie in diesem Film das Gute vom Bösen unterscheiden könnte. Dann hätten wir es in unseren Entscheidungen doch oft einfacher und wüssten genau, das Gute vom Bösen zu trennen. Aber leider sieht die Wirklichkeit oft anders aus. Fast könnte man überspitzt sagen, dass Adam und Eva, als sie vom Baum der Erkenntnis aßen, anscheinend nicht genug von der Frucht gegessen hatten.
Denn nur allzu oft sehen wir statt schwarz und weiß nur grau. Und so sehr jeder von uns selbst ja eigentlich auf der guten Seite stehen will, so spüren wir doch, dass nicht alles gut ist, was wir tun und sagen. Das ist unser menschliches Dilemma. Der Apostel Paulus beschreibt dieses Dilemma so: „Denn das Gute, das ich will, das tue ich nicht; sondern das Böse, das ich nicht will, das tue ich.“ (Römer 7, 19).
Der Film von Blake Edwards hat auf humorvolle Art und Weise Gut und Böse sauber von einander getrennt. Und neben einem entspannten Abend hat er mir gezeigt, dass es wichtig ist jeden Tag aufs Neue Gott zu bitten: „Lieber himmlischer Vater, schenke mir heute gute Gedanken, gute Worte und gute Entscheidungen.“
H. Wensch, Juni 2020
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