Seite wählen

Als Kind hatte ich eine kleine Vitrine, in der ich Andenken von verschiedenen Urlaubsreisen gesammelt hatte. Damals waren die Dinge mein ganzer Stolz. Ich erinnere mich noch an ein Buddelschiff aus Hamburg, eine Windmühle von der Nordsee und an kleine Modelle von Kirchen oder anderen Sehenswürdigkeiten. Keines dieser ehemals für mich so wertvollen Gegenstände hat die Zeit bis heute überlebt. Und keines der Andenken hat seinen eigentlichen Zweck erfüllt, indem es in mir Erinnerungen an einen schönen Urlaub oder an ein schönes Ereignis wachgerufen hätte.

Wahrscheinlich funktioniert Erinnern auch anders als über kitschige Gegenstände. Demgemäß mache ich heute einen großen Bogen um Souvenirläden. Allerdings gibt es dann doch ein Andenken, das mir wichtig ist und das ich nicht missen möchte. Es hängt in meinem Zimmer an der Wand. Aber auch, wenn ich unterwegs bin, stoße ich häufig auf dieses Andenken. Es steht an Straßenrändern. Man sieht es in Innenstädten oder in kleinen Ortschaften. Das Andenken, das ich meine ist, das Kreuz. Und dieses Andenken erfüllt seinen Zweck, denn es erinnert mich immer wieder an die Liebe Gottes zu uns Menschen, die durch Jesus Christus in die Welt gekommen ist. Es erinnert mich an sein unschuldiges Leiden, an seine Gnade, an seine Worte und seine Wundertaten. Und es sagt mir auf immer neue Weise, dass Jesus auch heute für uns da sein will. Und so ist das Kreuz ein Andenken, das zu einer Andacht wird, die mich durch jeden Tag begleitet.

H. Wensch, Juli 2020

 

Cookie Consent mit Real Cookie Banner