Gleich mehrmals habe ich in den letzten Tagen im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine
einen Begriff gehört, der mir vorher unbekannt war. Einmal gebrauchte ihn eine
Nachrichtensprecherin auf englisch. Sie sprach vom „fog of war“, dann ein Wissenschaftler auf
deutsch „Nebel des Krieges“. Der blumige Begriff im Zusammenhang mit einer schrecklichen
Sache geht auf den preußischen General und Kriegshistoriker Clausewitz zurück und bedeutet, dass
man im Krieg nicht weiß, was als Nächstes folgt. Auf der einen Seite war ich erschrocken, wie
selbstverständlich dieser kriegerische Begriff einer Generation über die Lippen geht, die wie ich
weitestgehend in Frieden aufgewachsen ist.
Auf der anderen Seite hat mich der Begriff „Nebel des Krieges“ berührt, denn ich verstehe ihn
anders. Wie Nebel hat sich der Krieg in Europa auf unsere Seelen gelegt. Wie Nebel auf der Seele
ist die Vorstellung, dass Menschen unter der Gewalt leiden und ihr Leben lassen müssen. Wie
Nebel überzieht der Gedanke an all das Leid und die Gefahr die schöne Zeit, die wir jetzt im
Frühling haben könnten. Ich weiß, dass unser Gott ein Gott des Friedens ist. Und ich weiß, dass
Jesus die Menschen selig gepriesen hat, die Frieden schaffen. Und ich bete darum, dass er den
Nebel des Krieges aus den Gedanken und Herzen von uns Menschen vertreibt. Denn nur, wenn er
uns hilft, klar zu sehen, werden wir den Frieden finden, zu dem Gott uns bestimmt hat.
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