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Noch bin ich fast allein auf meinem Weg durch die Stadt. Die Läden in der Fußgängerzone sind geschlossen und ihre dunklen Schaufenster sind wie ein Spiegel, in dem ich mich sehen kann. Ich höre den Hall meiner Schritte. Aus einer kleinen Bäckerei strömt der Duft von frischen Brötchen und frisch gekochtem Kaffee.
Friedlich ist es und weit und leer liegt die Fußgängerzone vor mir. Gefüllt ist sie nur mir der Hoffnung, die ich für diesen Tag in mir trage.

Kein Lärm und keine Betriebsamkeit stört meine Gedanken. Die Stadt scheint nur für mich da zu sein, so wie der junge Tag, der vor mir liegt.

Ich höre dem Hall meiner Schritte nach und sie sagen mir, dass allein ich es bin, dem dieser leere Tag gehört.
Gott hat ihn mir gegeben, damit ich ihn ausfüllen kann mit meinen Gedanken, mit meinem Frieden und der Liebe, die ich in mir trage. Ich darf ihn füllen mit meiner Hoffnung und mit meinem Glauben.
Noch lässt die Stille mir genügend Raum dazu und keine Betriebsamkeit und keine Hektik engen meine Hoffnung ein, die ich diesem Tag geben will.

In der Stille danke ich Gott für dieses Geschenk. In einen weiten Raum hat Gott mich gestellt an diesem Tag und ich will ihn füllen mit Hoffnung und Liebe noch ehe das Alltägliche Besitz von ihm ergreift.

H. Wensch, September 2018

 

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