Gestern sah ich auf Tagesschau.de ein Bild, das mich anrührte. Es zeigte eine Floristin, die vor ihrem Laden kistenweise frische Tulpen verschenkte. Sie konnte die Blumen nicht mehr verkaufen, weil sie ihren Laden wegen der Corona-Gefahr schließen musste. Im Vordergrund des Bildes sieht man die Kartons mit den Blumen. Im Hintergrund, wie die Floristin aus mit einem weiteren Karton aus dem Laden kommt.
Was mich berührte, war ihr Gesichtsausdruck, der für mich Trauer und Freude zugleich ausdrückte. Trauer und Freude zugleich? Ich weiß gar nicht, ob das möglich ist. Aber eigentlich ist es das, was uns diese Zeit abverlangt. Wir sind betroffen und traurig, dass die Dinge so sind wie sie sind. Aber was bei allen Einschränkungen der sozialen Kontakte bleibt, ist, dass wir Freude und Zuversicht verschenken können.
Ich denke, dass jedes gute Wort, das wir sprechen, jedes Zeichen der Hoffnung, das wir senden, jedes Kümmern und Sorgen um einen anderen wie ein bunter Blumenstrauß ist, den wir verschenken können. Gebe Gott uns allen, dass wir in diesem Sinne gleichermaßen zu Schenkenden und Beschenkten werden.
H. Wensch, März 2020
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