Seit geraumer Zeit erfreuen wir uns im Sommer auf unserer Terrasse an einem Solarspringbrunnen. Das Prinzip ist einfach. Eine kleine elektrische Pumpe wird durch das Licht der Sonne angetrieben. Bei direktem Sonneneinfall wird dann eine kleine Wasserfontäne von beachtlichen ca. 50 cm in die Höhe gepumpt. Bei weniger Sonne entsteht nur ein gelegentliches Blubbern. Und ohne Sonnenkraft steht die Pumpe still.
Sie kann also keine Energie speichern und ist nur bei Sonne lebendig. Wenn ich mir unseren Springbrunnen ansehe, muss ich manchmal an das Kirchenlied: „Die güldene Sonne bringt Leben und Wonne“ denken, besonders an den letzten Vers: „In meinem Studieren wird er mich wohl führen und bleiben bei mir, wird schärfen die Sinnen zu meinem Beginnen und öffnen die Tür.“
Mein Springbrunnen sagt mir dann: So wie das Sonnenlicht die Pumpe zum Leben erweckt, so geht es uns Menschen auch. Wir leben auf, wenn Gott uns mit dem Licht seiner Liebe anstrahlt. Gottes Liebe gibt uns den Mut und die Kraft, unsere Wege zu gehen. Sein Licht macht uns stark für all das, was jeder neue Tag für uns so mit sich bringt. Dabei haben wir Menschen es besser als meine kleine Pumpe. Die muss warten bis sie zufällig ein Sonnenstrahl trifft. Wir aber können dem Licht Gottes nachgehen. Wir können z. B. Beten oder in der Bibel lesen und immer werden wir dabei einen Lichtstrahl Gottes erhaschen. Wenn wir das tun, bleiben wir nicht im Schatten stehen, sondern wir können erfahren, dass Gott sogar so manche verschlossen geglaubte Tür für uns öffnen wird, damit sein Licht immer wieder neu in unser Leben fallen kann.
H. Wensch, April 2020
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