Die Lobetalarbeit heute
Die Lobetalarbeit ist ein diakonisches Unternehmen in Niedersachsen, deren Wohn-, Beschäftigungs- und Bildungsangebote knapp 900 Menschen mit Behinderung nutzen. Die Einrichtung unterhält zudem Angebote für mehr als 200 Seniorinnen und Senioren in zwei Tochtergesellschaften. An den Ausbildungsstätten der Lobetalarbeit kann man sich zum Sozialpädagogischen Assistenten*in, Heilerziehungspfleger*in oder Erzieher*in ausbilden lassen. 280 Plätze stehen hier zur Verfügung. Die Lobetaler Kindertagesstätten werden von rund 125 Kindern besucht. Geistliches Zentrum der Lobetalarbeit ist die ev. Kirchengemeinde „Zum Guten Hirten“.
Mit ihren rund 1.300 Mitarbeitenden ist die Lobetalarbeit eines der großen diakonischen Unternehmen in Niedersachsen mit sieben Standorten in den Landkreisen Celle und Heidekreis und darüber hinaus in Lübtheen in Mecklenburg-Vorpommern.
Gleichberechtigte Teilhabe und Selbstbestimmung von Menschen mit Assistenzbedarf – dafür setzt sich die Lobetalarbeit ein. Mitarbeitende verstehen sich als Partner*innen für Menschen, die dafür Unterstützung benötigen. Leitend für das Handeln sind das christliche Menschenbild, eine hohe Fachlichkeit und nachhaltige Wirtschaftlichkeit.
Lageplan, Fuhrberger Str. 219
Neuerungen für Menschen mit Behinderung/Bundesvereinigung Lebenshilfe e.V.
Expertinnen und Experten der Lebenshilfe haben zusammengestellt, welche gesetzlichen Neuerungen es für Menschen mit Behinderung im Jahr 2024 gibt. Gerne verweisen wir auf diese sehr hilfreiche Übersicht. Sie finden Sie unter: https://www.lebenshilfe.de/informieren/familie/neuerungen-fuer-menschen-mit-behinderung
Unsere Standorte
Die Haupteinrichtung
Auf unserem Hauptgelände wohnen rund 450 Menschen mit unterschiedlichsten Behinderungen, jung und alt.
Die Amelungstraße
Leben mitten im Celler Wohngebiet Heese. Die Eisdiele und der Ortskern der Heese gleich nebenan.
Die Rostocker Straße
Leben mitten im Celler Wohngebiet Heese, nebenan die Amelungstraße und nah an der Haupteinrichtung.
Die Kirchstraße
Unser inklusives Mehrfamilienhaus in der Nähe vom Bahnhof und der Celler Innenstadt. Menschen mit und ohne Behinderungen leben hier gemeinsam unter einem Dach.
Altencelle
„Wir gehören zum Dorf“ – Wohnen in der Dorfgemeinschaft in Altencelle. Hier leben rund 140 Menschen mit Behinderungen.
Osterberg
„Auf dem Berg in Celle“ – die Außenstelle auf dem Osterberg bietet 23 Menschen mit Behinderungen inmitten des Waldes neben Damwild und Moorschafe ein Zuhause.
Stübeckshorn
Mitten in der Lüneburger Heide. Stübeckshorn bietet Menschen mit Behinderungen verschiedene Wohn- und Beschäftigungsangebote in ländlicher Atmosphäre.
Wilhelm-Buchholz-Stift
Das Wilhelm-Buchholz-Stift in Celle bietet 77 Seniorinnen und Senioren ein gemütliches Zuhause. Auch Menschen mit demenziellen Erkrankungen werden hier betreut.
Lübtheen in Mecklenburg Vorpommern
Hier liegen die Anfänge der Lobetalarbeit. Das Altenpflegeheim bietet ca. 100 Plätze altersgerechten Wohnens sowie einen Ambulanten Pflegedienst.
Daten und Fakten
Gründung
4. Mai 1947
Kunden
Kunden im Wohnen: 807
WfbM-Beschäftigte: 278
Mitarbeiter
Insgesamt: ca. 1.300
Angebote
- Wohnangebote für erwachsene Menschen mit geistiger Behinderung
- Wohnangebote für schulpflichtige Kinder und Jugendliche mit geistiger Behinderung
- Tagesförderstätte für erwachsene Menschen mit geistiger Behinderung
- Allertal-Werkstatt (Werkstatt für Menschen mit Behinderung)
- Tagesförderstätte für Senioren mit geistiger Behinderung
- Hermann-Reske-Schule (Tagesbildungsstätte)
- Wohnangebote für Senior*innen
- Angebote für dementiell erkrankte Menschen
- Ausbildungsstätte mit den Berufsbildern:
Heilerziehungspfleger*in
Erzieher*in
Sozialpädagogische Assistent*innen - Wohnangebote für Unbegleitete Minderjährige Flüchtlinge
- Ambulant Betreutes Wohnen in der Innenstadt von Celle
- Kindertagesstätte in Celle
- Kindertagesstätte in Stübeckshorn bei Soltau
Standorte
- Wohnen & arbeiten in der Haupteinrichtung in Celle
- Wohnen & arbeiten in der Amelungstraße in Celle
- Wohnen & arbeiten in Altencelle
- Wohnen & arbeiten auf dem Osterberg in Celle
- Wohnen & arbeiten in Stübeckshorn (bei Soltau)
- Wohnen in der Kirch- und Rostocker Straße in Celle
- Wohnen im Seniorenzentrum Wilhelm-Buchholz-Stift in Celle
- Wohnen im Pflegezentrum Lübtheen (Mecklenburg-Vorpommern)
Anfänge der Lobetalarbeit
Die Anfänge der Lobetalarbeit liegen im mecklenburgischen Lübtheen. 1928 hatte sich dort eine diakonische Schwesternschaft gebildet, die sich um geistig behinderte, aber auch sozial vernachlässigte Kinder sowie betagte Menschen kümmerte. Die Einrichtung – die sich in Anlehnung an eine alttestamentliche Geschichte (2. Chronik 20, 26) Lobetal nannte – betreute bei Ausbruch des Zweiten Weltkrieges 150 Menschen.
Wie andere diakonische Wirkungsstätten geriet auch Lobetal ins Visier des nationalsozialistischen Euthanasie-Programms. „Für die Diakonissen war es wie ein schreckliches Erdbeben, als in den Tagen vor Ostern 1941 eine Kommission der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt (NSV) und der evangelischen Landeskirche in Lobetal erschien und die Schließung der Heime anordnete… Innerhalb kurzer Frist mussten die Schwestern und die von ihnen betreuten Menschen das Gelände räumen. Die Menschen mit Behinderung wurden der heimtückischen und brutalen Euthanasie-Kampagne der Nazis unterworfen: Sie wurden in die psychiatrische Klinik auf dem Sachsenberg in Schwerin überführt und mit Giftspritzen umgebracht oder man ließ sie verhungern“ (Joachim Piper). Ein Teil der Schwesternschaft ging mit einigen betagten Heimbewohnerinnen und Heimbewohnern nach Hetendorf bei Hermannsburg in der Lüneburger Heide.
Am 4. Mai 1947 wurde in Hetendorf der Verein Lobetalarbeit als eigenständige Einrichtung gegründet, der Pastor Hermann Reske 30 Jahre lang vorstand. Die Gründungsurkunde unterschrieben damals 20 Personen, darunter fünf Lübtheener Schwestern. Mit dem Kauf einer ehemaligen Lungenheilklinik in Stübeckshorn bei Soltau konnte die Hetendorfer Einrichtung 1954 erheblich erweitert werden. Das erste Haus auf dem heutigen Celler Hauptgelände wurde 1956 bezogen. 1969 gab man die Hetendorfer Häuser auf und verlegte den Mittelpunkt der Lobetalarbeit nach Celle. Die Einrichtung in Lübtheen wurde zu Zeiten der DDR in ein Seniorenheim umgewandelt, das als eigenständige GmbH seit 2010 zur Lobetalarbeit gehört.
Seit 1. August 2018 ist Ulrike Drömann Theologischer Vorstand der Lobetalarbeit, Andreas Schnabel übernahm die Funktion des Kaufmännischen Vorstandes am
1. November 2020.