April 2021
„Ich bin geimpft.“ In letzter Zeit kann man diesen Satz vermehrt hören, nicht nur hier bei uns in Lobetal. Und die meisten, die ihn sagen, machen dabei einen glücklichen Eindruck, denn sie verbinden mit ihrer Impfung das Gefühl von Sicherheit und vor allen Dingen mit der großen Hoffnung, dass nun bald verloren gegangene Freiheit, wieder zurückgewonnen werden kann. Mir geht es da nicht anders und, ja, ich war glücklich und dankbar, als ich meine Impfbescheinigung in den Händen hielt. Mir hat dieses gute Gefühl geholfen einen anderen „Ich bin – Satz“ noch besser zu verstehen. Der Reformator Martin Luther soll ihn mit dem Finger in den Staub auf seinem Tisch geschrieben haben, wenn er in Anfechtung war: „Ich bin getauft.“ Bisher habe ich diese Anekdote gerne erzählt, um zu zeigen, wie wichtig dem Reformator seine Taufe war. Jetzt kann ich auch das Gefühl nachempfinden, dass er mit dem Satz „Ich bin getauft“ verband. Es muss genau dieses gute Gefühl von Schutz, Hoffnung und Freiheit gewesen sein, das viele jetzt auch mit ihrer Impfung verbinden. Deshalb möchte ich gerne, wenn ich den Satz „Ich bin geimpft“ sage, den Satz Luthers „Ich bin getauft“ mit bedenken. Denn in allen Lebenslagen erinnert uns unsere Taufe daran, dass wir zu Gott gehören und unter seinem Schutz stehen. Und das ist allemal ein guter Grund, sich frei zu fühlen und guter Hoffnung zu sein.
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